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Der Unold Luigi im Test

Der Unold Luigi ist aktuell der Preisknaller im Heimsegment. Im Vergleich zum Marktführer Effeuno aus Italien kostet der kleine Ofen des deutschen Importeurs Unold nur einen Bruchteil. Wie gut sich der Unold Luigi im Test schlägt, insbesondere auch im Hinblick auf die Unterschiede zu gefeuerten Öfen, erfahren Sie bei uns.

Unboxing Unold Luigi

Unser Testmodell ist sauber verpackt, der Steinboden ist separat in einem geschützten Kartonfach untergebracht. Das Paket hat rund 15 kg laut Aufdruck, der Ofen selbst liegt bei unter 11 kg und lässt sich daher problemlos von einer Person aufstellen und bewegen. Die Cordierit-Bodenplatte liegt mit 1,25 cm Dicke ungefähr im Durchschnitt der Öfen dieser Preis- und Größenkategorie (siehe z.B. unseren Ooni Koda Test). Gas- oder holzbefeuerte, italienische Öfen besitzen im Vergleich dazu deutlich dickere Bodenplatten um die 3 cm.

Ansonsten mach der Ofen einen guten Eindruck, die Verarbeitung ist sauber, das Material fühlt sich wertig an und somit steht dem ersten Heizen nichts mehr im Weg.

Beim ersten Aufheizen bietet der Luigi eine Funktion an, um eventuelle Rückstände aus der Produktion freizubrennen. Im Handbuch ist der Vorgang beschrieben und innerhalb von 20 Minuten führt der Ofen das Brennen automatisch durch. Nun noch die Steinplatte feucht abgewischt und eingesetzt, dann kann’s losgehen.

Das erste Backen

Der Unold Ofen hat 1700 Watt Heizleistung. Im Vergleich zu einem Gasofen ist das nur ein Bruchteil, denn selbst die kleinsten Öfen von Clementi, Alfa oder Zio Ciro haben mindestens 6000 Watt. Dadurch, dass die Platte aber sehr dünn ist und der Backraum geschlossen, heizt der Luigi dennoch super schnell auf. Nach rund 20 Minuten zeigt das eingebaute Thermometer 400 Grad an. Das ist ein toller Wert und sorgt dafür, dass die Betriebskosten niedrig sind. Leider ist die Regelung nicht zu 100% sauber. Unser Boden hatte teilweise auch 420 Grad, offenbar schaltet die Heizung nicht schnell genug ab, bei Erreichen der Temperatur. Wir empfehlen daher sich nicht nur auf die Anzeigen zu verlassen, sondern auch ein Infrarot-Thermometer zu benutzen.

Ein Manko am Unold, das wir bemängeln müssen, ist die unintuitive Bedienung. Die obere Taste für die Temperatureinstellung ist für Unterhitze gedacht und umgekehrt. Das ist schon etwas verwirrend, da auch das Symbol zweideutig ist, und wird im Handbuch mit “technischen Gründen” erklärt. Außerdem ist die Hitzeverteilung nicht vollständig gleichmäßig. Bei unserem Test war der Ofen hinten heißen als vorn, sodass die Pizzen gedreht werden mussten. Das ist aufgrund der kleinen Größe und der Frontklappe etwas schwierig. Die Tür muss geöffnet werden und die Hitze sinkt ab. Da der Stein sehr dünn ist kühlt er auch zügig aus. Außen hingegen wird das Metall der Verkleidung relativ heiß. Kinder sollten also möglichst nicht in der Nähe des Ofen sein.

Hat man sich aber mal mit den Eigenheiten des Ofens vertraut gemacht, die Temperaturverteilung optimal eingestellt (wir empfehlen die DIY Option, in der Ober- und Unterhitze separat eingestellt werden können), dann gelingen wirklich gute Backergebnisse. Der Ofen schafft sehr hohe Temperaturen und bäckt daher auch Neapolitanische Pizzen.

Fazit unseres Tests

Unser kleiner Unold Luigi Test verlief alles in allem positiv. Der Ofen ist aus unserer Sicht ein absoluter Preisknaller. Für rund 200 bis 250€ bekommt man sehr viel Ofen fürs Geld – immer wieder erstaunlich wie elektrische Geräte zu solchen Preisen gefertigt, aus Fernost zu uns geschifft und verkauft werden können. Zwar muss man auch gewisse Abstriche machen, was aber bei diesem Preis auch nicht überraschend ist. Alles in allem bietet der Ofen also super Preis-Leistung, und ist ein echtes Upgrade zum Haushaltsbackofen. An das traditionelle Backerlebnis mit einem Holz- oder gasbefeuerten Ofen kommt der Luigi aber nicht ganz ran, was für viele Kunden ohne Garten oder Balkon allerdings auch nicht relevant sein dürfte.

Alternativen zum Unold Luigi

Als Alternative für Leute, die einen original italienischen Ofen mit Holz- oder Gasfeuerung, empfehlen wir den Clementi Clementino oder den Alfa Portable. Noch eine Liga drüber sind die Modelle von Zio Ciro, die echte Steinöfen sind und damit die Hitze besser speichern und gleichmäßiger abgeben. Die Gasbrenner dieser Öfen haben allesamt Zünder und Sicherheitsabschaltungen und sind 100% Made in Italy.